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siehe Bildunterschrift

Wermut, Artemísia Absínthium L.

Während die Biene, wie es in dem bekannten Liedchen so schön heißt, Honig aus allen Blüten saugt, aber das Gift darin läßt, versteht es der Mensch, der Herr der Erde, umgekehrt, Kräuter, die ihm zum Heile gegeben sind, zur Bereitung gesundheitswidriger Gifte zu verwenden. Solch ein Gift ist der aus dem Wermut bereitete, besonders bei den Franzosen überaus beliebte Absinth, von dem nur zu wünschen ist, daß er uns ewig fern bleibe. Von den übrigen Beifußarten unterscheidet der Wermut sich durch seine weißgraue, die ganze Staude überziehende Seidenbehaarung und den starken, widerlich bitteren, aromatischen Duft. Er wächst besonders in Süddeutschland an trockenen Bergabhängen und auf steinigen Hügeln, wo ihn die Behaarung vor dem Austrocknen schützt, kommt aber auch weiter nördlich an Hecken und Zäunen zerstreut vor. Da die Blätter und die blühenden Zweigspitzen arzneilich verwendet werden, so wird der Wermut hier und da auch angebaut. Er enthält bittern Harz- und Extraktivstoff und ätherisches Öl und wirkt deshalb erhitzend und magenstärkend; ein Blättchen in eine kleine Flasche mit Weingeist gelegt, giebt schon eine ausreichend starke Tinktur, die besonders auf Reisen bei Magenbeschwerden und Übelkeiten gute Dienste leistet. Wermut bildet den Hauptbestandteil der bekannten Hoffmannstropfen. – Die gelben Blütenköpfchen stehen an langen Zweigspitzen einzeln. Das fast kugelige, überhängende Körbchen umfaßt zwitterige Mittel- und weibliche Randblüten.

Vereinblütler, Compositen. Kl. XIX. ausdauernd. Juli – September. H. 0,60 bis 1,25 m.

 


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