Felix (und Therese) Dahn
Gedichte
Felix (und Therese) Dahn

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Zum Bilde Scheffels.

                  Ja, das ist meines lieben Victor Antlitz!
Schlicht, treu und fest und deutsch in Ernst und Scherz:
So blickte er, wann er zu Radolfszell,
Erfreut, bewegt, der Jugendzeit gedenk,
Mich in die Arme schloß und zur »Seehalde«
Den grünen Angerpfad hinan mich führte! –
Den schau' Dir an, Du theure deutsche Jugend,
Und dank' ihm immerdar, daß er Dir reichte
Aus deutscher Vorzeit quellbornfrischen Trank:
Denn, was frivol, krank, süßlich und salonhaft,
War ihm verhaßt: ein treuer Eckhard war er:
Ihn sollt Ihr werth und hoch und theuer halten,
So lang' in Wolken ragt der Hohentwiel,
Frau Aventiure auf den Straßen geistert,
So lang' des Alamannenlands Saphir,
Der Bodensee, noch glänzt in lichter Bläue,
So lang' noch deutscher Dichtung Wort ertönt:
Mit ihm vergleiche keiner sich, der lebt,
Und keiner seinesgleichen kehrt uns wieder!

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