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Auf den Ceylonstraßen

Mit hochgeschwungenen Blätterfedern standen Palmen, ähnlich den Speichen von gewaltigen grünen Rädern, und ihre Stämme glichen biegsam windigen Halmen.
Und Palmen mit den langen, straffen Blätterzungen, hoch wie Fontänen aufgesprungen, lebten mit schlaffen Mähnen in der Schwüle, wie überbürdete Gefühle.
Und andre wie die Sensen durch den Himmel mähten und wehten wild zerzaust, und alle Palmen drehten sich vom Boden hoch
Und hatten an der Erde kaum noch Schatten und lebten in der Ceylonwelt, der satten, frei von des Hungers Joch, breit von der Fruchtbarkeit und vom Begatten.
Bananenblätter waren grüne Schaufeln, wie grüne Bretter in der Luft; in Menge knoten sich die Strickbehänge der Lianenstränge,
Gleich roten Riemen und Geflecht von Leder. Luftwurzeln, welche Rüsseln glichen, hielten sich angepackt, und drunter weiße Hütten, mit feuerblauen Schatten angestrichen
Und von der Tropensonne grell umflackt. Unter den Türen lebten nackt, mit ihrer Brust wie braune Bäume,
So Mann wie Weib, und trieben ernst ihr Leben hin im Arbeitstakt, Arbeiter und Arbeiterin.
Die Straßen waren voll von Bauernwagen, daran die kleinen Zebustiere zogen. Die Wagendächer sind wie lange Bambustüten, die riesenhaften weiblichen Kapottehüten gleichen.
Die Wagenreihen drehen langsam ihre Speichen und schleichen hin zum Markt mit Früchten, Menschen und mit vollen Krügen.
Rings auf der ganzen Welt rollen die Straßen, von ewiger Arbeitskraft bestellt, gleichwie dein Blutsaft voller Leidenschaft.

 


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