Karl Kraus
In dieser großen Zeit – Aufsätze 1914-1925
Karl Kraus

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Metaphysik der Haifische

Die abgründige Scheusäligkeit einer jetzt viel verbreiteten Menschensorte, gezeichnet von dem Triumph, durch das Blut anderer zu Geld gekommen zu sein, wäre noch nicht das, was den in die Taille geschnittenen Siegertypus dieser Zeit zu einem solchen Bild des Grauens macht und was das Leben in dieser Gemeinschaft als eine Verurteilung zu lebenslänglichem Leben empfinden läßt, wenn nicht zur Ruchlosigkeit auch noch deren gutes Gewissen hinzukäme. Das Bewußtsein geleisteter Arbeit und die Genugtuung am wohlverdienten Lohn nach vollbrachtem Raub, die Usurpierung aller sittlichen Werte für das Verdienst, kein abschreckendes Beispiel mehr zu sein, ja die bis zur Volkstümlichkeit gesteigerte Anziehung einer Moral, die als die vollkommene Bravheit nicht viel nach Geld und Gut fragt, wenn sie's nur hat – das ist es, was die seelische Hoffnungslosigkeit zum Grunderlebnis jener macht, die ein unverlierbares Ehrgefühl ohnedies dem materiellen Ruin preisgibt. Und nun dem Hohn dieser schwarzen Messe entsprechend auch die Bereitschaft des öffentlichen Wortes, dem Aussatz der Menschheit alle Ehre zu geben, die ihm mangels dieser gebührt, und nicht allein die sittliche, nein, die geistige Ehre: damit aus einem Rinnsal des Nietzschegedankens der Wille zur Geldmacht, das emporgelangte Untermenschentum und die Bestialität aller Couleurs, die über verwesendes Leben schreitet, philosophisch verklärt sei. Daß der Katholizismus eines Hermann Bahr durchlässig ist für jede andere Clowniade, die nur Zugkraft verspricht, und daß es ihm in den Gebetspausen gelingen mag, Valutenschieber mit dem heiligen Geist zu verknüpfen oder unabhängig von diesem vom Cinquecento, ohne jeden Nebensinn, herzuleiten, ist weiter nicht verwunderlich. Interessanter ist die Selbstverständlichkeit, mit der der neue Journalismus die Valorisierung der Moralwerte durchgeführt hat, dem Zeitpunkt und den Ansprüchen einer Leserschaft gemäß, deren einheitliches Denken eben noch die Entscheidung zwischen Castiglioni und Bosel zuläßt, die sicherlich heute das weit umfassendere Kulturproblem bedeutet als einst die Alternative des deutschen Bildungsphilisters vor Goethe und Schiller. Äußerlich kommt die alles überbietende Popularität der Männer, denen es gelungen ist, in Verbindung mit dem größten Unglück der Menschheit das meiste Geld zu machen, in der Republik darin zum Ausdruck, daß ihnen kaiserliche Ehren erwiesen werden. Sie macht sich geltend in den Formen des gesellschaftlichen und staatlichen Verkehrs, in der lesebuchreifen Anbetung der Haifische und in der Überlieferung der Gefahren, die die Seeräuber mit den Schiffern zu bestehen hatten, im Legendenkreis um ihre Taten und Worte, in der Zuerkennung von Eigenschaften, die ehedem nur den Monarchen vorbehalten waren, etwa im Lob einer schlichten Lebensführung, die bei unermüdlicher Arbeit auf die eigene Wohlfahrt nicht bedacht ist und sich nichts gönnt. Fragt man, welchen wohltätigen Werken mithin die Früchte dieser Schaffenskraft zugutekommen und ob Herr Castiglioni vielleicht die Beträge, die ihm ein kurzsichtiger Staat nur an Steuern schenkt, an die Blinden weitergibt – ich fand ihn noch in einem Ausweis für 1922 Mit 100 000 K vertreten –, so empfängt man die Schilderungen seines Mäzenatentums und eines ausgeprägten Kunstsinnes, der ihn in den Stand setze, bis zu dreißig staatliche Kustoden auf einmal zu bewirten, während Herr Bosel, dem Züge des Herzens nachgerühmt werden und der sich nicht einmal gönnen soll, auf der Luft zu gehen, sehr viel für Verwandte tut. Infolgedessen werden beide Männer, deren Genie darin besteht, reicher zu sein als man noch vor einer Stunde geglaubt hat, von allen jenen, denen eine solche Begabung fehlt, aber erstrebenswert scheint, als Titanen verehrt und ihr Zauber ist größer als selbst der eines Stinnes, dessen Schöpferkraft wenigstens noch in Beziehung zu so realen Dingen wie Fabriksschloten, Kohlengruben und ausgemergelten Untertanen vorgestellt werden kann. Unerschütterliche Monarchisten, denen es nicht gegeben ist, Wirklichkeiten und ihren Zusammenhang zu sehen, und die darum der Meinung sind, die Republik habe den Krieg geführt und dessen Folgeerscheinungen seien in einer Monarchie nicht möglich, halten es nach wie vor für unerläßlich, daß das Staatsoberhaupt ein Erbdummkopf sei, denn von einem solchen gehe eine alraunenhafte Wirkung aus, die es vermag, alle Mißwirtschaft und Korruption im Staate zu bannen, unter Umständen mit der Gründlichkeit, die der Aberglaube einem Galgenmännchen zuschreibt. Indem die Menschen bei allem was sie tun, zu einem Esel emporschauen, den die Vorsehung mit Symbolkraft ausgestattet hat, würden sie den rechten Weg schon nicht verfehlen. Aber ganz abgesehen davon, daß die hiefür unerläßliche Krippe Mittel erfordert, die heute nur jene aufbringen könnten, welche die freigewordene Ehrfurcht genießen und zu denen die Menschheit emporblickt, um den unrechten Weg nicht zu verfehlen, vergessen die Monarchisten, die diesen Tiefstand mit Recht beklagen, daß in Verfallszeiten nicht die Würde von oben, sondern der Dreck von unten kommt und daß heute nichts dem Verderben sicherer ausgesetzt wäre als die vermißte Autorität. Das dazu gehörige spanische Zeremoniell müßte erst wieder von der Direktion Karczog zurückgekauft werden, in deren Fundus es mit den Pantherfellen übergegangen ist, und das vermöchte doch wieder nur einer der Männer, deren Freigebigkeit wir schon die neuen Polizeiuniformen verdanken. Schmerzlicher als die Monarchisten vermissen jene selbst, deren Existenz der Republik zugeschrieben wird, einen Kaiser, mit dem sich in die Ehrfurcht zu teilen ihnen weit lieber wäre als deren Monopol in einem Staate zu genießen, der keinen glänzenden und klingenden Ausdruck für sie hat und in dem eben auch das Ansehen auf Papier angewiesen ist. Denn daß eine der ersten Regierungshandlungen des Monarchen die Verleihung der Baronie an Fressack und Naschkatz wäre, das sich vorzustellen müßte doch selbst die Phantasie eines Monarchisten ausreichen. Und an der offiziellen Anerkennung des Blutgewinstes würde die neue gesellschaftliche Idolatrie wohl kaum eine Ernüchterung erfahren. Nur ohne einen Weltkrieg, aber nicht unter einem Monarchen, der ihn zu führen vermag, wäre eine Presseäußerung wie die folgende undenkbar, die als das Dokument einer Zeit bewahrt sei, welche in allem furchtbaren Bejahen schon den Humor ihrer ganzen Absurdität entfaltet:

Als man einen großen alten Finanzier einmal fragte, wieso er zu seinen enormen Reichtümern gekommen sei, da erwiderte er mit schalkhaftem Lächeln :

»Ich habe immer verkauft, wenn die anderen gekauft und habe gekauft, wenn die übrigen verkauft haben.«

Mit dieser auf eine simple Formel reduzierten Weisheit kann natürlich niemand etwas Vernünftiges anfangen. Was ist billig und was ist teuer, wann ist der Moment gegeben, da man kaufen oder verkaufen soll? Wo ist die Mehrzahl, die einem bestimmten Schlagwort nachläuft und wo steht die Minorität, die auf den Todeskrampf dieses Schlagwortes wartet? Man glaubt eine Erklärung in den Händen zu haben und sie zerrinnt unter der Hand zu Wassertropfen, die der nächste Wärmestrahl schon austrocknet. Man fühlt sich genarrt und gefoppt durch den mystischen Hinweis auf buntschillernde Möglichkeiten, die so viel beinhalten und doch gar nichts besagen. Aber man probiere einmal den blassen Gedanken aus der Wortumhüllung herauszuheben. »Ich habe gekauft, wenn die übrigen verkauft haben!« Aus der Dunkelheit dieser zwei Sätze blitzt wie geschliffener Stahl ein Protest:

»Ich ging nicht mit der Herde, ich schritt immer allein.

Ich grübelte in Einsamkeit und dann legte ich gegen den Allerweltsglauben, gegen das Massenurteil mein Veto ein. Und ich siegte, weil mein stummer in Erkenntnisschmerz getauchter Gedanke langsam stärker und lauter wurde, als der wüste Lärm auf den Jahrmarktsbuden der Freude. Ich wurde reich, weil ich die Kraft des Protestes besaß. Das ist in einem knappen Satz zusammengefaßt, der geheime Sinn des Reichtums.«

Wenn man in einer flüchtigen Stunde der Aufrichtigkeit und des Selbstbekennens die neuen Reichen fragt, wieso ist es euch so leicht gelungen, dann können sie auch nur sagen:

»Wir machten das Gegenteil.

Das Gegenteil dessen, was anbefohlen wurde, was Vulgärmeinung war, was man gerade in einem bestimmten Kalendermonat für sittlich hielt , was die braven Zeitungen schrieben, worüber sich die schlimmen Zeitungen entrüsteten und die gescheiten Zeitungen schweigen mußten. Wir lehnten uns auf, wir waren revolutionär nicht mit der schönen Geste, sondern mit dem Bleistift, dem Rechenpapier und den Kombinationen ...

Der Krieg brach aus, alle Welt befürchtete eine Geldpanik. ... Dann kamen wir mit lächelnden Blicken, wir durchstöberten die entlegensten Winkel, wir holten aus Verstecken das Lebensnotwendige hervor und wir stillten die Bedürfnisse, die eine moralische Regierung für staatsgefährlich hielt. ... Wir gingen Nebenwege, ja man kann nicht immer die breite Heeresstraße gehen, wo man mit Arbeitertrupps auf der einen und zum Tode verurteilten Marschkompagnien auf der anderen Seite zusammenstoßen muß.

Wir richteten es uns, damit wir nicht gerichtet werden.

Dann kam die große Katastrophe. ... Wir kauften ihnen ihre Fabriken, ihre Juwelen, ihre Aktien, ihre Teppiche, kurzum alles ab, was sie für entbehrlich hielten.

... Aber wir fürchteten uns nicht, wir hatten mehr Mut als die andern, die uns heute Steine nachschleudern. Wir haben irgendwo in verstaubten Büchern etwas vom Sieg des stärkeren Lebens gelesen. ... Nun, sehen Sie, und dieses Leben hat triumphiert. ...

Wir sind früher aufgestanden als die anderen, das ist das ganze Geheimnis unseres Erfolges.

Wir haben im Kriege nicht an den Sieg, wir haben während der sozialen Revolution nicht an den Bolschewismus und wir haben während der Herrschaft der Notenpresse nicht an die Krone geglaubt. Wir haben gezweifelt, wir haben protestiert, wir haben das Gegenteil getan. .. Und wir sind reich geworden, weil in unserem Herzen eine ewige Flamme brennt, die Flamme des Protestes gegen das Diktat der Dummheit.«

Und nun eine grundlegende charakterologische Unterscheidung der beiden großen Zweifler- und Bekennertypen, denen die Menschheit nachstrebt: des Einbrechers und des Einschleichers.

... Wodurch sich ihre Entwicklung und ihre Geschäfte unterscheiden, wird eigentlich nicht durch Gedanken und Zielrichtungen, sondern eher durch das Temperament und den Farbton des Persönlichen bestimmt. ... Wenn man von den jungen Reichen spricht, so flattern sofort die Namen Castiglioni und Bosel auf. Castigglioni und Bosel sind schier die leuchtenden Transparente vor dem Eingang ins neue große Welttheater. ... Sie liegen gewissermaßen in der ersten Schützenlinie, und die übrigen, die es ihnen gleichgemacht haben, die aber weniger agil sind oder die die Druckerschwärze noch nicht erreicht hat, ruhen friedlich in der Etappe. Auf Castiglionis und Bosels Haupt fallen die Schläge des Neides, der Armut und der Enttäuschung. Man sieht nur ihre flatternden Helmbüsche und vergißt dabei, daß sich der Kapitalismus niemals Repräsentanten schafft, sondern sich immer nur der Repräsentanten bedient. Vielleicht stehen Castiglioni und Bosel deshalb im Vordergrunde, weil man ihr Gehirn für das schärfste, ihren Willen für den straffstgespannten und ihre Laufbahn für die vorbildliche hält. Zum Schlusse wandern nämlich immer alle großen Zeiterscheinungen von Heldenverehrung und Volksgemurmel in irgendein Lesebuch für die reifere Jugend.

Heute muß man noch warten, bis die Entwicklung Castiglionis und Bosels vom Volksbücherverlag entdeckt wird. Beide stehen heute nicht einmal noch auf der Mittagshöhe ihres Lebens und ein abschließendes Urteil über sie läßt sich noch nicht fällen. ... Jedes Blutbad war ein Jugendbronnen neuer großer Finanztalente. ...

Castiglioni

vertritt den imperialistischen Typus des Reichtums. Er stammt aus einer italienischen Rabbiner- und Gelehrtenfamilie, er hat eine sorgfältige Erziehung genossen und er begriff mit allen Poren seines Körpers die Zusammenhänge jeglichen Geschehens. In seiner Jugend ein wilder Student, Raufbold, hemmungslos und ungezügelt, brauste er wie eine pfauchende Lokomotive in das Wirtschaftsleben Wiens. Mit 21 Jahren war er schon Direktor einer großen Gummifabrik, dann stürzte er sich auf die Automobilindustrie, hernach war er der stärkste Propagandist des Flugzeugwesens in Österreich und der erste Mann, der in Wien höchstpersönlich über den Stephansturm flog. ... Er ist der Mann des großen finanziellen Konzepts. ... Er ist hart bei aller äußeren Weichlichkeit, unerhört willenskräftig, trotzdem immer eine Tränenwolke von Sentimentalität über ihm hängt. Seiner imperialistischen Art gemäß arbeitet er mit pathetischen Gebärden und seine Sprache ist voll Bildkraft, dabei behangen mit Spitzenornamenten. Neben dem Geschäft kennt er nur noch die Kunst und er, der Meister der jüngeren Generation, hat in seiner Wohnung nur alte Meister hängen. An den Nägeln lächelt die schönste Tradition auf die stärkste Ellenbogenkraft des modernen Kapitalismus herab.

Bosel

ist aus viel weicherem Holz geschnitzt als Castiglioni. Bei Castiglioni hat man immer die Empfindung, er könnte Wien in seinem Flugzeug entführen, er könnte es hinauftragen zu den Sternen, mit denen er dann schließlich auch ein Vertragsgeschäft abschließen würde. Bei Bosel fliegt aber nur sein Geist, während sein Körper dauernd eingeschlossen bleibt in seinem Arbeitszimmer, in dem er seine großen Pläne schmiedet. Bosel verschmäht jegliche Gewaltgeste, er ist der japanische Typus des Geschäftsmannes, der immer Geschmeidige, liebenswürdig Lächelnde, Schüchterne, Sanftmütige, der aber immer von einem Gedanken oder von einem Projekt behext und hypnotisiert ist und förmlich im Trancezustand seine großen erfolggekrönten Aktionen abschließt. Bosel, der aus dem erbgesessenen Wiener Kleinbürgertum hervorging, verkörpert die Reinkultur der Intuition, die geniale Spürnase, die immer die richtigen Dinge bei den richtigen Menschen wittert. Sein leiser Schritt versinkt selbst auf den Steinfliesen, sein leises Wort ist nur dem nächsten Ohr erreichbar, seinem leisen Druck kann keine Tür widerstehen.

Dabei verfolgt Bosel immer konsequent einen Gedanken, den er an der Flamme seines großen Ehrgeizes erwärmt. ... Bosel, der Hellseherische und Suggestible, der Mann mit der empfindsamsten Haut, die sofort jeden äußeren Eindruck spürt, hat den Krieg, den Bolschewismus und die Inflation durchschaut. ... Und er stellte sich an, bis die Reihe an ihn kam. Er ging nicht mit robusten Fäusten auf seinen Nächsten los, warf nicht den einen in die linke und den anderen in die rechte Ecke, sondern er schlüpfte überall sachte durch, bis er, ohne daß ihn jemand spürte oder von ihm verletzt wurde, ganz vorne stand. Dann reckte er sich erst empor und dann zeigte er, daß seine weiche Hand auch Krallen besitzt. ... Bosel hat die halbausgeräumt gewesene Unionbank gewissermaßen neu möbliert und er hat sich Hochachtungserfolge auch bei jenen errungen, die ihn ursprünglich nur als einen bloßen Profitjäger betrachteten, der er niemals war, der er niemals sein wird.

Bosel ist an sich ein milder, gütiger Mensch, der mit inniger Zärtlichkeit an seinen alten Freunden hängt, die, wie er sagt, mit ihm noch dritter Klasse gefahren sind, ehe ihm die erste Klasse und der Salonwagen offen standen. Im Grunde seines Herzens verachtet er das Geld, dem die andern so nachjagen, und freut sich nur der Macht, die an diesem Gelde hängt, und der Kombinationsfülle, die es erlaubt. Bosel führt ein asketisches Leben, er arbeitet 14 bis 15 Stunden im Tag, er gönnt sich weder Mittag- noch Abendpausen und ist eigentlich immer ein Gehetzter und Gemarterter, ein Sklave seiner unaufhörlich strömenden Einfälle.

Das erinnert mich –

Sein Arbeitszimmer ist eine Mönchzelle und sein Gott ist das Geschäft, das man und mit dem man sich abschließt.

(Das erinnert mich nicht.)

Neben Castiglioni und Bosel verblassen die übrigen jungen Reichen, die Ehrenfests und Regendanz, die angeblich reichsten Bankdirektoren, die Kuffners und Kufflers, die reichen Kaufleute, die Hafners und Cypruts, die großen Spekulanten. Aber auch deren Lebensweg war in den letzten Jahren ziemlich einfach und unverschnörkelt, auch sie hatten nur das Gegenteil getan. Und wenn man wüßte, was dieses Gegenteil ist, dann könnte man auch die Frage beantworten: Wie wird man reich? Da wir aber alle im Nebel wandern müssen und erst am nächsten Morgen erkennen, wo wir stehen, so bleibt diese Frage immer unser steter Begleiter und narrt und foppt uns unser Leben lang.

Kaufen oder verkaufen? ... Und sehen, daß wir nichts wissen können. Der eine hat den Stephansturm überflogen und wird Wien hinauftragen zu den Sternen; der andere schließt sich mit seinem Gott ab und geht nie auf der Luft – nach Erkenntnis ringen sie alle. Faust ist daneben ein kleiner Spekulant, und es möchte kein Hund so länger leben wie er. Und wie der Mensch, der diese Dinge erlebt!


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