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5

Berthold riß die Kontortür auf. »Isa!«

»Ja, was ist denn? Du siehst ja ganz verstört aus!«

Schweratmend ließ er sich auf den Sessel neben dem Schreibtisch nieder.

»Isa, Güstrow hat etwas sehr Unangenehmes herausgebracht. Von Holtern ist hinter dem Stand des Hengstes erschlagen worden. Paß auf, das wird man uns in die Schuhe schieben! Was hatte der Kerl auch dort zu suchen!« tobte er los.

»Nun sei einmal ganz ruhig, Hans, und erzähle mir, wie der Kommissar auf diesen Gedanken gekommen ist.«

»Er hat Blutspuren entdeckt, weil Karl, das dumme Luder, gerade im falschen Augenblick den Wassereimer hochnahm.«

Isa lächelte und legte beschwichtigend die Hand auf die Schulter ihres Mannes.

»Aber, Hans, wenn man dich so reden hört, dann könnte man annehmen, du suchtest etwas zu vertuschen. Dir liegt doch auch daran, daß die Wahrheit ans Tageslicht kommt, selbst wenn irgend etwas dabei mitspielen sollte, was uns peinlich wäre. Du weißt selbst, daß wir voll und ganz unsere Pflicht getan haben. Der Hengst ist so gesichert, daß nach menschlicher Voraussicht kein Unheil geschehen kann.«

»Weißt du, Isa, gleich als Güstrow die Mordwaffe beschrieb, kam mir der Gedanke, von Holtern könne mit einem Hufeisen erschlagen worden sein. Daß aber dieses Hufeisen ausgerechnet zu unserm schwarzen Hengst gehören soll – dieser Gedanke ist für mich entsetzlich.«

»Du, Hans!« Isa seufzte. »Ich will dir einmal etwas sagen: ich halte es für ausgeschlossen, daß der Rappe überhaupt nach einem Menschen keilt. Alle diese Vorsichtsmaßregeln habe ich immer deinem übergroßen Verantwortungsgefühl zugeschrieben. Sag doch selbst, hast du ihn jemals dabei betroffen, daß er keilte? Was er unter seinem Reiter tut, ist eine andere Sache. Ich setze meinen Kopf zum Pfand, daß er nicht gefährlicher ist als unsere anderen Pferde.«

»Deine Überzeugung in Ehren, Isa, aber diesmal irrst du dich. Du wirst sehen.«

Er sprang auf und öffnete die Tür:

»Karl! … Zum Donnerwetter, Junge, wo bleibst du?«

»Ja, Herr Bertholt?«

Karl erschien in der Türöffnung, und Bertholt zog ihn über die Schwelle. Der junge Bursche warf noch einen sehnsüchtigen Blick rückwärts, dann sah er Isa hilfesuchend an. Sie lächelte freundlich wie immer.

»Woher kommt der Blutfleck hinten im Stall?«

»Ich weiß es nicht.«

»Wer anders soll es wissen als du? Wer versorgt den Hengst? Wer allein hat dort zu tun? Und wer vergißt immer wieder, die kleine Tür zuzuschließen? Niemand anders als du!«

Karl blickte erschüttert auf den Fußboden. Nun war das Unglück doch über ihn hereingebrochen, trotz aller Mühe, die er sich gegeben hatte. Wahrscheinlich würde ihn der Chef hinauswerfen, wenn nicht noch Schlimmeres passierte. Seine großen Kinderaugen füllten sich mit Tränen.

Da hörte er Isas weiche, leise Stimme:

»Ach, Hans, laß mich doch einen Augenblick mit Karl allein. Ich glaube, wir beide werden sehr gut miteinander fertig.«

Bertholt zögerte und sah seine Frau erstaunt an. Er kannte es nicht an ihr, daß sie sich in seine Anordnungen mischte. Wenn sie es jetzt doch tat, mußte sie einen triftigen Grund haben. Er nickte also zustimmend und schloß die Kontortür hinter sich.

Auf dem Stallgang blieb er einen Augenblick nachdenklich stehen, aber dann machte er eine heftige Handbewegung, als könnte er so alle zweiflerischen Gedanken wegwischen, und ging zu der neuen Fuchsstute.

Er lehnte Häfkes Hilfe ab und sattelte das Tier selbst; dabei redete er leise mit dem Pferd, damit es Vertrauen fassen sollte.

Heute abend würde Isa wieder sagen: ›Warum hast du nur den Karl so angeschrien! Deine Pferde behandelst du viel verständnisvoller. Da hast du immer die Geduld, ihnen gut zuzureden; deine Erfahrung lehrt dich auch, daß du anders nicht weiterkommst mit ihnen. Und mit den Menschen ist es genau dasselbe. Gut mußt du zu ihnen sein, mußt versuchen, in Freundschaft mit ihnen fertig zu werden. Ein kluges, warmes Wort an der rechten Stelle hilft weiter als eine zornige Geste. Erst wenn es so nicht geht, kannst du hart und unnachgiebig werden, aber gleich nachher mußt du wieder gut sein. Und vor allem: ruhig sein. Das ist die Hauptsache.‹

Während Bertholt die Fuchsstute in der Bahn ritt, redete Isa dem Burschen Karl erst einmal gut zu.

»Nun setz dich zu mir in den Sessel, Karl, und dann mußt du mir alles erzählen, was vorgefallen ist. Selbst, wenn du eine Dummheit gemacht haben solltest, stehe ich dir bei. Das weißt du doch?«

Karl nickte dankbar. Es wäre nicht das erstemal gewesen, daß Frau Isa ihm beigestanden hätte. Wie oft hakte sie beim Chef für ihn ein gutes Wort eingelegt, zuweilen hatte sie sogar selbst Hand angelegt, um seine Fehler wiedergutzumachen. In der vorigen Woche erst, als er über Mittag geschlafen hatte und nicht zur rechten Zeit wieder im Stall gewesen war, hatte Frau Isa die beiden bestellten Pferde selbst gesattelt und herausgeführt, als sei das die selbstverständlichste Sache von der Welt. Er war gerade noch zurechtgekommen, um die beiden Damen fortreiten zu sehen; Frau Bertholt hatte an der Stalltür gestanden und über sein verblüfftes Gesicht laut gelacht. »Trinkgeld habe ich nicht bekommen, das kannst du mir glauben!« Und dabei strich sie ihm zärtlich über das Haar und war ohne ein Wort des Tadels in das Kontor zurückgegangen.

Karl beschloß, Frau Bertholt rückhaltlos alles anzuvertrauen.

»Also das war so: Gestern abend während der Quadrille hatte ich die Wassereimer zu füllen. Als ich damit fertig war, nahm ich einen Eimer und wollte ihn dem Hengst bringen. Schon oben an der Ecke sah ich, daß etwas Entsetzliches geschehen war. In dem schmalen Gang, direkt hinter dem Hengst, lag Herr von Holtern auf dem Boden. Ich setzte schnell den Eimer auf die Erde, um dem Herrn behilflich zu sein. Ich glaubte anfangs, er sei nur verletzt. Aber als ich mich über ihn beugte, sah ich an seinen Augen, daß er tot war.«

Karl legte beide Hände vors Gesicht und schluchzte heftig. Die furchtbare Erinnerung hatte ihn übermannt.

Isa ließ ihm Zeit, sich zu beruhigen. Ihr Herz klopfte rasend vor Erschütterung, am liebsten hätte sie mit dem Kind geweint, aber sie hatte sich in der Gewalt. Leise strich sie dem Jungen über das wirre braune Haar, und als das Schluchzen langsam weniger wurde, fragte sie ruhig:

»Und weiter?«

»Die kleine Tür stand offen, und ich wußte doch genau, daß der Chef selbst sie wieder abgeschlossen hatte. Ich hatte nämlich vorher vergessen, sie zu verschließen; Herr Bertholt hatte das sofort gemerkt und mich heftig gescholten. Er hatte mir sogar gedroht, mich sofort zu entlassen, wenn er noch einmal die kleine Tür nach dem Hof offenstehen fände.«

Karl seufzte schwer, und seine Augen füllten sich aufs neue mit Tränen. Als Isa das bemerkte, fragte sie schnell:

»Was tatest du dann?«

»Weil mir doch keiner glauben würde, daß ich die Tür diesmal nicht offengelassen hatte, und ich doch so gern hierbleiben wollte, sah ich nach, ob jemand auf dem Hof war. Und als ich niemand entdecken konnte, griff ich Herrn von Holtern unter die Achseln und zog ihn hinaus. Ich legte ihn in die dunkelste Ecke auf dem Hof und beseitigte mit einem Besen die Schleifspur. Den Blutfleck, den der Kommissar dann doch noch gefunden hat, habe ich wohl übersehen, weil ich den Eimer so schnell wieder auf seinen Platz stellte. Ich mußte mich ja so beeilen; ich fürchtete, jeden Augenblick könne Häfke kommen.«

»Oh, Karl, was hast du da angestellt!« klagte Isa und schüttelte traurig den Kopf. »Du hättest mir sofort die Wahrheit sagen sollen. Ich hätte dir bestimmt geglaubt, daß die Tür vorher abgeschlossen gewesen ist und du sie nicht hast offenstehen lassen. Warum hattest du kein Vertrauen zu mir?«

»Ich hatte nur Angst.« Die großen Kinderaugen sahen Frau Isa bittend an: »Ich dachte doch, der Chef würde mich hinauswerfen. Ach, Frau Bertholt, können Sie mir nicht helfen, daß ich hierbleiben darf?«

»Darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen, Karl. Viel schlimmer ist es, diese Sache mit der Polizei wieder in Ordnung zu bringen. Vor allem mußt du mir versprechen, zu keinem Menschen über diesen Vorfall zu sprechen. Hörst du?«

In diesem Augenblick hätte Karl Frau Isa alles versprochen, so froh war er darüber, daß diese Last endlich von seiner Seele war. Vor der Polizei hatte er keine Angst; er konnte nicht einsehen, wieso er Unrecht getan haben sollte. Von Holtern war schon tot gewesen, als er ihn gefunden hatte; er hätte ihm nicht mehr helfen können. Das mußte sogar der Kriminalkommissar einsehen. Und außerdem stand ja Frau Bertholt auf seiner Seite. Sein Vertrauen zu ihr war unbegrenzt; sie würde schon einen Weg finden, diese Sache wieder einzurenken.

Aber jetzt mußte er eilig wieder an seine Arbeit. Hastig stand er von dem Sessel auf und sah Frau Bertholt fragend an. Bevor er sie um die Erlaubnis, zu gehen, fragen konnte, hob sie abwehrend die Hand und fragte schnell:

»Noch eins, Karl. Weißt du, ob der Hengst heute schon gearbeitet hat?«

Karl sah die junge Frau erstaunt an. Wie kam sie nur auf diese Frage? Er konnte sich nicht denken, aus welchem Grunde sie das wissen wollte. Seine Antwort war ein wenig zögernd, er konnte sein Erstaunen nicht verbergen.

»Nein, heute noch nicht. Willi kommt erst in einer halben Stunde.«

Isa seufzte erleichtert auf.

»Es ist gut, geh nun wieder an deine Arbeit. Und hörst du, Karl: du brauchst dir keine Gedanken zu machen, wir werden die Sache schon wieder einrenken.« Sie lächelte, aber Karl spürte deutlich, daß sie jetzt mit ihren Gedanken nicht mehr bei ihm war, irgend etwas anderes beschäftigte sie stark.

Karl hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Seine Verbeugung fiel etwas ungeschickt aus, denn er hatte Eile, wieder in den Stall zu kommen. Klappernd fiel die Tür hinter ihm ins Schloß.

Isa stand eine ganze Weile und starrte vor sich hin. Sie sah das bunte Muster des Linoleums und zählte mechanisch die kleinen roten Vierecke, dabei waren ihre Gedanken weit weg. Plötzlich hob sie den Kopf, ihre Haltung straffte sich, sie schien einen Entschluß gefaßt zu haben. Schnell öffnete sie die Kontortür und ging mit sicheren, zielbewußten Schritten den Stallgang hinunter. Mit einem flüchtigen Blick überzeugte sie sich, daß Bertholt immer noch damit beschäftigt war, in der Bahn die Fuchsstute zu arbeiten.

Isa bog um die Ecke des Stallganges und blieb hinter dem Hengst Taifun stehen. Einen Augenblick zögerte sie, dann schnalzte sie leise mit der Zunge, und als das Tier sich umblickte, trat sie zu ihm in den Stand. Sie zog ein Stückchen Zucker aus der Tasche und schob es in das willig geöffnete Pferdemaul. Dann legte sie ihre Hand liebkosend auf den Hals, dabei sprach sie mit dem Tier. Ihre Stimme war jetzt ganz ruhig und zärtlich. Langsam strich sie mit der Hand über die Kruppe bis zum Knie des Pferdes.

»Fuß!«

Willig ließ der Hengst es geschehen, daß die junge Frau seinen linken Hinterhuf aufhob und mit ihrem Schenkel abstützte. Isa beugte sich tief hinab und untersuchte den Huf ganz genau. Er war sauber ausgekratzt, keinerlei Torfmull aus der Bahn haftete mehr daran, das Eisen blinkte. So sorgfältig Isa auch suchte, sie fand nicht, was sie vermutet hatte: weder an dem Huf selbst, noch an den weißen Haaren über der Hufkrone war eine Spur von Blut zu finden. Auch der rechte Hinterhuf war vollständig sauber.

Isa streichelte zärtlich den schönen Pferdekopf, sie lächelte und seufzte erleichtert auf.

»Für die andern ist das zwar kein Beweis, doch ich bin ganz sicher, daß du es nicht getan hast. Aber wird es jemals möglich sein, das zu beweisen?«

Langsam ging sie ins Kontor zurück. Hier erwartete sie schon ihr Mann. Bertholt stand am Schreibtisch und rauchte nervös eine Zigarette.

»Wo bist du gewesen? Und was hast du herausgebracht?«

»Gleich zwei Fragen auf einmal. Liebster? Also höre einmal zu, was ich dir zu erzählen habe!«

Sie setzte sich in den Schreibtischsessel und erzählte ausführlich, was Karl ihr anvertraut hatte. Bertholt hörte ihr zu, ohne sie zu unterbrechen. Auf seiner Stirn standen zwei tiefe Falten.

»Ich bin überzeugt, daß von Holtern durch die Hand eines Menschen erschlagen worden ist«, schloß sie. »Ich war soeben im Stall und habe selbst die Hufe des Hengstes untersucht und nirgendwo eine Blutspur feststellen können.«

»Was hast du getan?« Bertholt fuhr hoch und sah seine Frau entsetzt an. »Wie konntest du nur! Immer wieder habe ich dich gebeten, vorsichtig zu sein, und du beschäftigst dich mit dem Tier, das gerade einen Menschen erschlagen hat!«

»Der Hengst hat keinen Menschen erschlagen!« Frau Isa sprach sehr bestimmt. »Denke doch einmal an die fehlende Brieftasche. Ist das kein Beweis?«

»Die fehlenden Blutspuren und die fehlende Brieftasche sind keine Beweise dafür, daß der Hengst den Mann nicht erschlagen hat. Kein Kriminalist der Welt kann das anerkennen. Wenn du Blutspuren gefunden hättest oder wenn die Brieftasche hier irgendwo herumläge, dann wären das einwandfreie Beweise dafür, daß von Holtern verunglückt ist. Aber so …«

Er zuckte die Achseln.

»Wir müssen doch froh sein, daß es keine stichhaltigen Beweise dafür gibt, daß Taifun den Mann erschlagen hat.«

»Aber Isa, es geht doch nicht nur um uns dabei. Bedenke doch: ein Mord wäre doch viel entsetzlicher als ein Unglücksfall.«

»Gewiß, das wäre es. Es geht mir darum, daß die Wahrheit ans Tageslicht kommt. Wenn der Mörder nicht gefunden wird, glaubt jeder, wir hätten nicht genügend Sorgfalt walten lassen.«

»Das haben wir auch nicht«, sagte Bertholt heftig. Er war sehr zornig. »Natürlich hat Karl die kleine Tür offenstehen lassen und ist nun zu feige, es zuzugeben.«

Isa schüttelte traurig den Kopf. Warum war ihr Mann wieder so ungerecht! Sie fühlte, daß viel gewonnen wäre, wenn sie ihn zu ihrer Ansicht bekehren könnte.

»Karl hat mich nicht belogen, das ist ausgeschlossen«, sagte sie fest. »Versuche doch einmal, anders an die Sache heranzugehen. Setze einmal voraus, die Tür sei verschlossen gewesen und von Holtern sei ermordet worden.«

»Da bin ich aber neugierig, wie du dir den Hergang erklären willst.«

»Vielleicht ging von Holtern mit irgendeinem Bekannten zu dem Hengst, um ihn anzusehen. Dort hat der andere ihn dann erschlagen und beraubt. Nachher hat er die Tür von innen aufgeschlossen, der Schlüssel hängt ja rechts am Pfosten, und ist über den Hof entflohen.«

»Natürlich kann es so gewesen sein«, gab Bertholt zögernd zu. »Aber wahrscheinlich ist das nicht, und ich glaube auch nicht, daß jemand das glauben wird. Du vergißt, daß hier im Stall niemand von Holtern gesehen hat und natürlich auch nicht den Begleiter, von dem du sprichst. Bedenke, daß während der Zeit Häfke und Karl im Stall beschäftigt waren. Sie hätten es sehen müssen, wenn die beiden den Stallgang hinuntergegangen wären. Schlag dir das aus dem Kopf, Isa, du kannst deine Ansicht durch nichts beweisen. Ich glaube nicht einmal, daß man Karl glauben wird, die kleine Tür sei während der fraglichen Zeit verschlossen gewesen.«

Isa war verzweifelt. Sie konnte sich den Ausführungen ihres Mannes nicht verschließen, wenngleich ihr Gefühl dagegen sprach, daß von Holterns Tod ein Unglücksfall gewesen sein sollte. Aber es gab nichts mehr, was sie anführen konnte, Gefühle waren keine Beweise, und sie hatte allmählich gelernt, daß Männer stets überlegen lächelten, wenn Frauen ihre Empfindungen sprechen ließen. Kleinlaut fragte sie:

»Was willst du tun?«

»Das weiß ich noch nicht. Ich muß erst einmal mit Güstrow sprechen.« Er zögerte einen Augenblick. »Bist du dir darüber klar, Isa, daß die Sache sehr unangenehm werden kann, wenn man mir nachweist, daß die Tür zum Hof offengestanden hat und daß von Holtern verunglückte, als er auf diesem Wege den Stall betrat?«

»Natürlich weiß ich das. Schon die ganze Zeit habe ich daran gedacht. Trotzdem bleibe ich dabei, daß der Hengst von Holtern nicht erschlagen hat! An uns ist es, alles aufzubieten, die Wahrheit herauszubekommen. Und keinesfalls dürfen wir uns selbst dabei im Wege stehen, indem wir voreingenommen einen Unglücksfall vermuten.«

»Warum bist du nur so dickköpfig, Isa? Das nützt uns doch nichts mehr. Leider weiß ich jetzt die Wahrheit. Güstrow wird sie auch schon kennen, und es wird nicht mehr lange dauern, dann spricht jeder hier davon. Und was dann werden soll, mag der Himmel wissen.«


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