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135

Vierzehnter Theil
Fünfte Rede

Kennzeichnung der Werke

I

Das hab' ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Sāvatthī, im Siegerwalde, im Garten Anāthapiṇḍikos.

Da begab sich denn Subho, ein junger Brāhmane, der Sohn Todeyyos, dorthin wo der Erhabene weilte, wechselte mit dem Erhabenen höflichen Gruß und freundliche, denkwürdige Worte und setzte sich seitwärts nieder. Seitwärts sitzend sprach nun Subho der junge Brāhmane, der Sohn Todeyyos, zum Erhabenen also:

»Was ist wohl, o Gotamo, der Anlass, was ist der Grund, dass man auch unter menschlichen Wesen, die als Menschen gehören sind, Verkommenheit und Vorzüglichkeit findet? Man sieht, o Gotamo, kurzlebige Menschen und man sieht langlebige, man sieht bresthafte und man sieht rüstige, man sieht unschöne und man sieht schöne, man sieht wenig vermögende und man sieht viel vermögende, man sieht wenig besitzende und man sieht viel besitzende, man sieht niedrig gestellte und man sieht hoch gestellte, man sieht stumpfsinnige und man sieht scharfsinnige: was ist da, o Gotamo, der Anlass, was ist der Grund, dass man auch unter menschlichen Wesen, die als Menschen geboren sind, Verkommenheit und Vorzüglichkeit findet?«

»Eigner der Werke, Brāhmane, sind die Wesen, Erben der Werke, Kinder der Werke, Geschöpfe der Werke, Knechte der Werke: das Werk scheidet die Wesen ab, nach Verkommenheit und Vorzüglichkeit.«

»Nicht kann ich was da Herr Gotamo in Kürze gesagt, nicht ausführlich dargestellt hat, dem ganzen Sinne nach verstehn; gut wär' es, wenn mir Herr Gotamo die Satzung dergestalt zeigen wollte, dass ich den ganzen Sinn dieser kurzgefassten Worte verstehn könnte.«

»Wohlan denn, Brāhmane, so höre und achte wohl auf meine Rede.«

»Ja, Herr!« sagte da Subho, der junge Brāhmane, der Sohn Todeyyos, aufmerksam zum Erhabenen. Der Erhabene sprach also:

»Da bringt, Brāhmane, irgend ein Weib oder ein Mann Lebendiges um, ist grausam und blutgierig, an Mord und Todtschlag gewohnt, ohne Mitleid gegen Mensch und Thier. Da lässt ihn solches Wirken, also vollzogen, also vollbracht, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, abwärts gerathen, auf schlechte Fährte, zur Tiefe hinab, in höllische Welt; oder wenn er nicht dahin gelangt und Menschenthum erreicht, wird er, wo er da neugeboren wird, kurzlebig sein. Das ist der Übergang, Brāhmane, der zu kurzem Leben führt, dass man da Lebendiges umbringt, grausam und blutgierig ist, an Mord und Todtschlag gewohnt, ohne Mitleid gegen Mensch und Thier.

»Da hat wieder, Brāhmane, irgend ein Weib oder ein Mann das Tödten verworfen, vom Tödten hält er sich fern: ohne Stock, ohne Schwerdt, fühlsam, voll Theilnahme, hegt er zu allen lebenden Wesen Liebe und Mitleid. Da lässt ihn solches Wirken, also vollzogen, also vollbracht, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte gerathen, in himmlische Welt; oder wenn er nicht dahin gelangt und Menschenthum erreicht, wird er, wo er da neugeboren wird, langlebig sein. Das ist der Übergang, Brāhmane, der zu langem Leben führt, dass man da das Tödten verworfen hat, vom Tödten sich fernhält, ohne Stock, ohne Schwerdt, fühlsam, voll Theilnahme zu allen lebenden Wesen Liebe und Mitleid hegt.

»Da behandelt, Brāhmane, irgend ein Weib oder ein Mann die Wesen heftig und quaalvoll, geht mit Fäusten, mit Steinen, mit Stöcken, mit Waffen gegen sie vor. Da lässt ihn solches Wirken, also vollzogen, also vollbracht, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, abwärts gerathen, auf schlechte Fahrte, zur Tiefe hinab, in höllische Welt; oder wenn er nicht dahin gelangt und Menschenthum erreicht, wird er, wo er da neugeboren wird, bresthaft sein. Das ist der Übergang, Brāhmane, der zu Gebresten führt, dass man da die Wesen heftig und quaalvoll behandelt, mit Fäusten, mit Steinen, mit Stöcken, mit Waffen gegen sie vorgeht.

»Da behandelt wieder, Brāhmane, irgend ein Weib oder ein Mann die Wesen nicht heftig und quaalvoll, geht nicht mit Fäusten, mit Steinen, mit Stöcken, mit Waffen gegen sie vor. Da lässt ihn solches Wirken, also vollzogen, also vollbracht, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte gerathen, in himmlische Welt; oder wenn er nicht dahin gelangt und Menschenthum erreicht, wird er, wo er da neugeboren wird, rüstig sein. Das ist der Übergang, Brāhmane, der zu Rüstigkeit führt, dass man da. die Wesen nicht heftig und quaalvoll behandelt, nicht mit Fäusten, mit Steinen, mit Stöcken, mit Waffen gegen sie vorgeht.

»Da ist, Brāhmane, irgend ein Weib oder ein Mann zornig gesinnt, macht viel Geschrei; wenn ihm auch wenig gesagt wird fährt er auf, erregt sich, ärgert sich, widersetzt sich, legt Verdrossenheit, Hass und Misstrauen an den Tag. Da lässt ihn solches Wirken, also vollzogen, also vollbracht, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, abwärts gerathen, auf schlechte Fährte, zur Tiefe hinab, in höllische Welt; oder wenn er nicht dahin gelangt und Menschenthum erreicht, wird er, wo er da neugeboren wird, unschön sein. Das ist der Übergang, Brāhmane, der zur Unschönheit führt, dass man da zornig gesinnt ist, viel Geschrei macht, wenn einem auch wenig gesagt wird auffährt, sich erregt, sich ärgert, sich widersetzt, Verdrossenheit, Hass und Misstrauen an den Tag legt.

»Da ist wieder, Brāhmane, irgend ein Weib oder ein Mann nicht zornig gesinnt, macht nicht viel Geschrei; wenn ihm auch viel gesagt wird fährt er nicht auf, erregt sich nicht, ärgert sich nicht, widersetzt sich nicht, legt nicht Verdrossenheit, Hass und Misstrauen an den Tag. Da lässt ihn solches Wirken, also vollzogen, also vollbracht, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte gerathen, in himmlische Welt; oder wenn er nicht dahin gelangt und Menschenthum erreicht, wird er, wo er da neugeboren wird, anmuthig sein. Das ist der Übergang, Brāhmane, der zur Anmuth führt, dass man da nicht zornig gesinnt ist, nicht viel Geschrei macht, wenn einem auch viel gesagt wird nicht auffährt, sich nicht erregt, sich nicht ärgert, sich nicht widersetzt, nicht Verdrossenheit, Hass und Misstrauen an den Tag legt.

»Da ist, Brāhmane, irgend ein Weib oder ein Mann eifersüchtig: wenn andere Verdienste haben, werthgehalten, hochgeschätzt, geachtet, geehrt, gefeiert werden, ist er neidig, missgünstig, fröhnt der Eifersucht. Da lässt ihn solches Wirken, also vollzogen, also vollbracht, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, abwärts gerathen, auf schlechte Fährte, zur Tiefe hinab, in höllische Welt; oder wenn er nicht dahin gelangt und Menschenthum erreicht, wird er, wo er da neugeboren wird, wenig vermögen. Das ist der Übergang, Brāhmane, der zu wenig vermögen führt, dass man da eifersüchtig ist, wenn andere Verdienste haben, werthgehalten, hochgeschätzt, geachtet, geehrt, gefeiert werden, neidig, missgünstig ist, der Eifersucht fröhnt.

»Da ist wieder, Brāhmane, irgend ein Weib oder ein Mann nicht eifersüchtig: wenn andere Verdienste haben, werthgehalten, hochgeschätzt, geachtet, geehrt, gefeiert werden, ist er nicht neidig, nicht missgünstig, fröhnt keiner Eifersucht. Da lässt ihn solches Wirken, also vollzogen, also vollbracht, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte gerathen, in himmlische Welt; oder wenn er nicht dahin gelangt und Menschenthum erreicht, wird er, wo er da neugeboren wird, viel vermögen. Das ist der Übergang, Brāhmane, der zu viel vermögen führt, dass man da nicht eifersüchtig ist, wenn andere Verdienste haben, werthgehalten, hochgeschätzt, geachtet, geehrt, gefeiert werden, nicht neidig, nicht missgünstig ist, keiner Eifersucht fröhnt.

»Da wendet, Brāhmane, irgend ein Weib oder ein Mann Asketen oder Priestern keine Gabe zu, Speise und Trank und Kleidung, Wagen und Schmuck und duftende Salben, Lager und Obdach und Licht. Da lässt ihn solches Wirken, also vollzogen, also vollbracht, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, abwärts gerathen, auf schlechte Fährte, zur Tiefe hinab, in höllische Welt; oder wenn er nicht dahin gelangt und Menschenthum erreicht, wird er, wo er da neugeboren wird, wenig besitzen. Das ist der Übergang, Brāhmane, der zu wenig Besitz führt, dass man da Asketen oder Priestern keine Gabe zuwendet, Speise und Trank und Kleidung, Wagen und Schmuck und duftende Salben, Lager und Obdach und Licht.

»Da wendet wieder, Brāhmane, irgend ein Weib oder ein Mann Asketen oder Priestern Gaben zu, Speise und Trank und Kleidung, Wagen und Schmuck und duftende Salben, Lager und Obdach und Licht. Da lässt ihn solches Wirken, also vollzogen, also vollbracht, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte gerathen, in himmlische Welt; oder wenn er nicht dahin gelangt und Menschenthum erreicht, wird er, wo er da neugeboren wird, viel besitzen. Das ist der Übergang, Brāhmane, der zu viel Besitz führt, dass man da Asketen oder Priestern Gaben zuwendet, Speise und Trank und Kleidung, Wagen und Schmuck und duftende Salben, Lager und Obdach und Licht.

»Da ist, Brāhmane, irgend ein Weib oder ein Mann trotzig und hochmüthig, grüßt keinen, der Gruß verdient, erhebt sich vor keinem, vor dem man sich erheben soll, bietet keinen Sitz an wem ein Sitz gebührt, weicht auf dem Wege nicht aus wem auszuweichen ist, hält einen Werthzuhaltenden nicht werth, schätzt einen Hochzuschätzenden nicht hoch, achtet keinen Achtbaren, ehrt keinen Ehrwürdigen. Da lässt ihn solches Wirken, also vollzogen, also vollbracht, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, abwärts gerathen, auf schlechte Fährte, zur Tiefe hinab, in höllische Welt; oder wenn er nicht dahin gelangt und Menschenthum erreicht, wird er, wo er da neugeboren wird, niedrig gestellt sein. Das ist der Übergang, Brāhmane, der zu niedriger Stellung führt, dass man da trotzig und hochmüthig ist, keinen grüßt, der Gruß verdient, sich vor keinem erhebt, vor dem man sich erheben soll, keinen Sitz anbietet wem ein Sitz gebührt, auf dem Wege nicht ausweicht wem auszuweichen ist, einen Werthzuhaltenden nicht werthhält, einen Hochzuschätzenden nicht hochschätzt, keinen Achtbaren achtet, keinen Ehrwürdigen ehrt.

»Da ist wieder, Brāhmane, irgend ein Weib oder ein Mann nicht trotzig, nicht hochmüthig, grüßt, wenn einer Gruß verdient, erhebt sich, wenn man sich vor einem erheben soll, bietet Sitz an wem ein Sitz gebührt, weicht auf dem Wege aus wem auszuweichen ist, hält einen Werthzuhaltenden werth, schätzt einen Hochzuschätzenden hoch, achtet einen Achtbaren, ehrt einen Ehrwürdigen. Da lässt ihn solches Wirken, also vollzogen, also vollbracht, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte gerathen, in himmlische Welt; oder wenn er nicht dahin gelangt und Menschenthum erreicht, wird er, wo er da neugeboren wird, hoch gestellt sein. Das ist der Übergang, Brāhmane, der zu hoher Stellung führt, dass man da nicht trotzig, nicht hochmüthig ist, grüßt, wenn einer Gruß verdient, sich erhebt, wenn man sich vor einem erheben soll, Sitz anbietet wem Sitz gebührt, auf dem Wege ausweicht wem auszuweichen ist, einen Werthzuhaltenden werthhält, einen Hochzuschätzenden hochschätzt, einen Achtbaren achtet, einen Ehrwürdigen ehrt.

»Da ist, Brāhmane, irgend ein Weib oder ein Mann einem Asketen oder einem Priester begegnet und erkundigt sich nicht: ›Was ist heilsam, o Herr, was ist unheilsam, was ist unrecht und was ist recht, was ist zu betreiben und was ist nicht zu betreiben? Was kann mir indem ich es thue lange zum Unheil und Leiden gereichen, und was kann mir wieder indem ich es thue lange zum Wohle, zum Heile gereichen?‹ Da lässt ihn solches Wirken, also vollzogen, also vollbracht, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, abwärts gerathen, auf schlechte Fährte, zur Tiefe hinab, in höllische Welt; oder wenn er nicht dahin gelangt und Menschenthum erreicht, wird er, wo er da neugeboren wird, unverständig sein. Das ist der Übergang, Brāhmane, der zur Unverständigkeit führt, dass man da einem Asketen oder einem Priester begegnet und sich nicht erkundigt: ›Was ist heilsam, o Herr, was ist unheilsam, was ist unrecht und was ist recht, was ist zu betreiben und was ist nicht zu betreiben; was kann mir indem ich es thue lange zum Unheil und Leiden gereichen, und was kann mir wieder indem ich es thue lange zum Wohle, zum Heile gereichen.‹

»Da ist wieder, Brāhmane, irgend ein Weib oder ein Mann einem Asketen oder einem Priester begegnet und erkundigt sich: ›Was ist heilsam, o Herr, was ist unheilsam, was ist unrecht und was ist recht, was ist zu betreiben und was ist nicht zu betreiben? Was kann mir indem ich es thue lange zum Unheil und Leiden gereichen, und was kann mir wieder indem ich es thue lange zum Wohle, zum Heile gereichen?‹ Da lässt ihn solches Wirken, also vollzogen, also vollbracht, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte gerathen, in himmlische Welt; oder wenn er nicht dahin gelangt und Menschenthum erreicht, wird er, wo er da neugeboren wird, wissensmächtig sein. Das ist der Übergang, Brāhmane, der zur Wissensmacht führt, dass man da einem Asketen oder einem Priester begegnet und sich erkundigt: ›Was ist heilsam, o Herr, was ist unheilsam, was ist unrecht und was ist recht, was ist zu betreiben und was ist nicht zu betreiben; was kann mir indem ich es thue lange zum Unheil und Leiden gereichen, und was kann mir wieder indem ich es thue lange zum Wohle, zum Heile gereichen.‹

»So lässt denn, Brāhmane, der Übergang, der zu kurzem Leben führt, kurzlebig werden; der Übergang, der zu langem Leben führt, langlebig werden; der Übergang, der zu Gebresten führt, bresthaft werden; der Übergang, der zu Rüstigkeit führt, rüstig werden; der Übergang, der zur Unschönheit fuhrt, unschön werden; der Übergang, der zur Anmuth führt, anmuthig werden; der Übergang, der zu wenig vermögen führt, wenig vermögend werden; der Übergang, der zu viel vermögen führt, viel vermögend werden; der Übergang, der zu wenig Besitz führt, wenig besitzend werden; der Übergang, der zu viel Besitz führt, viel besitzend werden; der Übergang, der zu niedriger Stellung führt, niedrig gestellt werden; der Übergang, der zu hoher Stellung führt, hoch gestellt werden; der Übergang, der zur Unverständigkeit führt, unverständig werden; der Übergang, der zur Wissensmacht führt, wissensmächtig werden. Eigner der Werke, Brāhmane, sind die Wesen, Erben der Werke, Kinder der Werke, Geschöpfe der Werke, Knechte der Werke: das Werk scheidet die Wesen ab, nach Verkommenheit und Vorzüglichkeit.«

Nach dieser Rede sprach Subho der junge Brāhmane, der Sohn Todeyyos, zum Erhabenen also:

»Vortrefflich, o Gotamo, vortrefflich, o Gotamo! Gleichwie etwa, o Gotamo, als ob einer Umgekehrtes aufkehrte, oder Verborgenes enthüllte, oder Verirrten den Weg wiese, oder Licht in die Finsterniss brächte: ›Wer Augen hat wird die Dinge sehn‹: ebenso auch ist von Herrn Gotamo die Lehre gar manigfach dargelegt worden. Und so nehm' ich bei Herrn Gotamo Zuflucht, bei der Lehre und bei der Jüngerschaft: als Anhänger möge mich Herr Gotamo betrachten, von heute an zeitlebens getreu.« Hier vergl. man die 57. Rede; sowie auch der 98sten drittletzten Vers, kammunā vattatt loko: vielleicht zeigt dieser Ausspruch, nächst den zur 57. Rede beigebrachten orakelartigen Stellen der Bṛhadāraṇyakopaniṣat, die früheste und ergo schärfste Prägung des faustischen Wortes: »Im Anfang war die That.« – Genau entsprechend hat der Pythagoriker Timaios gelehrt: ταν ψυχαν των μεν δειλων ες γvναικεια σκανεα ποθ’ ὑβριν εκδιδομενα, των δε μιαιφονων ες θηριων σωματα ποτι κολασιν, λαγνω δ’ ες συων η καπρων μορφας, κουφων δε και μετεωρων ες πτηνων αεροπορων, αγρων δε και απρακτων αμαθων τε και ανοητων ες ταν των ενυδρων ιδεαν, De anima mundi i.f. Eine solche Palingenesie hat auch Lao-tse, Kap. 23, dargestellt; ja sogar unser Meister Eckhart, p. 333, 334, 589, der mit siegreicher Geisteskraft ausführt, wie die Natur aus einem Kraut, das im Garten wächst, allmälig den Menschen zu entwickeln vermag: den Menschen, der »aller Kreatur Wesen hat, mit den Steinen, mit den Bäumen, und fürbass mit allen anderen Kreaturen.« In diesem Sinne will er auch seine 56., so geheimnissvolle, aus verborgenster Tiefe schöpfende Rede verstanden wissen, mit dem indo-ägypto-empedokleischen Thema: »Daz edelste, daz an dem menschen ist, daz ist bluot, sô ez wol wil; aber daz ergeste, daz an dem menschen ist, daz ist bluot, sô ez übel wil.« – Vergl. noch die schöne Stelle in Jakobs Ep. 3, 13:
Τις σοφος και επιστημων εν ὑμιν, δειξατω εξ της καλης αναστροφης τα εργα ατου εν πραΰτητι σοφιας, und insbesondere ib. 17 mit oben S. 459 dem Übergange, der zur Anmuth führt.


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